Lage, Lage, Lage – aber was bedeutet das eigentlich?
„Lage, Lage, Lage“ – dieser alte Maklerspruch hat auch im 21. Jahrhundert nicht an Bedeutung verloren. Denn die Lage entscheidet maßgeblich über Wertentwicklung, Mieteinnahmen und Verkaufspotenzial. Doch was zählt heute wirklich bei der Standortwahl? Und wie unterscheidet sich ein guter Standort für Eigennutzer von dem für Kapitalanleger?
1. Makro- vs. Mikrolage – der doppelte Blick lohnt sich
Die Standortbewertung sollte immer zweistufig erfolgen:
Makrolage – die große Perspektive
Sie beschreibt die Stadt, Region oder Metropolzone:
- Wirtschaftskraft (z. B. BIP, Arbeitsmarkt)
- Bevölkerungsentwicklung (Zuzug vs. Abwanderung)
- Infrastruktur & Verkehrsanbindung
- Bildungs- und Freizeitangebote
- Dynamik des Immobilienmarktes (Kaufpreise, Mieten, Leerstand)
Beispiel: München, Hamburg, Berlin oder Leipzig gelten als attraktive Makrolagen – sie wachsen und ziehen Kapital an.
Mikrolage – das konkrete Umfeld
Hier geht’s um die unmittelbare Nachbarschaft:
- Verkehrslage (z. B. Straßenlärm vs. ruhige Nebenstraße)
- Nahversorgung (Supermarkt, Apotheke, Schule)
- Image des Stadtteils
- Grünflächen, Erholungswert
- Kriminalitätsrate
Ein Objekt in einer Top-Stadt hilft wenig, wenn es in einem Problemviertel liegt. Umgekehrt kann eine günstige Wohnung in aufstrebender Lage ein echter Geheimtipp sein.
2. Standorttypen: Nicht jeder Standort eignet sich für alles
Je nach Ziel – Eigennutzung oder Kapitalanlage – spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle.
Für Eigennutzer:
- Nähe zum Arbeitsplatz oder zur Familie
- Lebensqualität, Freizeitmöglichkeiten
- Schul- und Betreuungseinrichtungen
- Subjektives Sicherheitsgefühl
Für Kapitalanleger:
- Mietnachfrage (Studenten, Pendler, Senioren?)
- Mietpreisentwicklung & Leerstandquote
- Renditepotenzial (Kaltmiete im Verhältnis zum Kaufpreis)
- Infrastrukturprojekte (z. B. neue Bahnhöfe, Campus, Gewerbeansiedlungen)
3. Die Zukunft zählt: Achten Sie auf Entwicklungspotenzial
Attraktive Standorte sind oft schon teuer. Interessanter sind aufstrebende Lagen, die heute noch günstig sind, aber großes Potenzial bieten:
- Alte Industrieareale mit neuen Wohnprojekten
- Stadtteile mit wachsender junger Bevölkerung
- Geplante Verkehrsinfrastruktur (z. B. U-Bahn-Verlängerung)
- Nähe zu Hochschulen oder Tech-Hubs
Tipp: Ein Blick in den Flächennutzungsplan Ihrer Stadt oder aktuelle Stadtentwicklungsprojekte kann lohnenswert sein.
4. Fakten-Check: Wo finden Sie verlässliche Daten?
Für eine fundierte Standortentscheidung empfehlen sich diese Quellen:
- Statistisches Bundesamt & Kommunen (Bevölkerungsdaten)
- Immobilienscout24 / Immowelt Marktberichte
- vdpResearch, empirica
- Stadtentwicklungspläne & Quartierskonzepte
Fazit: Ein guter Standort ist mehr als ein gutes Gefühl
Wer erfolgreich in Immobilien investieren will, braucht mehr als Bauchgefühl. Eine fundierte Standortanalyse trennt Wunschdenken von echtem Potenzial. Die Kombination aus Zahlen, Entwicklungstrends und Mikrolagen-Check macht aus einem Immobilienkauf eine durchdachte Investition mit Zukunft.
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